72:82-Heimniederlage gegen Bologna

Nach dem Rausch die Ernüchterung: Die Bayern-Basketballer haben in der EuroLeague-Doppelwoche ihren Coup vom Mittwoch nicht veredeln können und gegen Bologna unerwartet 72:82 (32:35) verloren. 48 Stunden nach dem 95:94 über Monaco zermürbte der Gast vor 11.200 Fans die Offense der Münchner, die zu wenig Energie aufbrachten und nur elf von 41 Dreiern trafen. Die Bilanz des Deutsche Meisters jetzt: 12:10.

Am Wochenende haben die Bayern spielfrei. Nächsten Freitag treten sie dann wieder in Berlin an, diesmal zum deutschen EuroLeague-Derby.

Die Bayern schienen ihren Dreierrausch von vorgestern fortzusetzen, Booker (21 Punkte) dunkte hart zum 10:2 (4.) Aber Virtus spielte dann rasch, wie Coach Herbert gemahnt hatte, wie ein Team, das „nichts zu verlieren“ hatte, zudem mit erkennbar viel Erfahrung.

Alle Zahlen zum Spiel

„Die schlechteste Leistung der Saison“

Strukturiert und aggressiver beim Rebound, ging Bologna in Führung (18:20/10.). In der Offense kämpften beide Seiten mit Konzentration und Kräften; es war eben Double-Week, zweiter Teil.

Auch aus der Pause kam Virtus viel wacher, 39:48 (24.). Der Gast blieb vorn, holte offensive Rebounds und spielte mehr zusammen als der Gegner (54:61, 33.). Würfe der Bayern verfehlten reihenweise, die Nervosität stieg. Und zu wenig Stopps: 59:71, nur noch 4 Minuten 12.

Giffeys Dreier öffnete noch einmal die Energiedose, in zwei Minuten ein 10:0 zum 69:71 (1:48). Doch Giffey musste dann raus, das Fünfte. Bologna kam mehrmals an die Linie, Bayerns Dreier fielen nicht, mehrmals. Vorbei, die zweite Heimniederlage.

Die Stimmen

Gordon Herbert: „Zunächst Gratulation an Bologna, sie haben es verdient. Wir hatten fünf gute Minuten, mit guter Energie. Danach ging die Energie durch viele bei uns verloren. Ich bin nicht zufrieden mit ihrer Einstellung, nicht mit dem Teamplay. Wir haben auf dem Feld mit fünf Individuen gespielt, nicht als Mannschaft. Das kommt dann dabei heraus. Zu viel ich und mir, nicht genug wir und uns. Das war die schlechteste Leistung der Saison als Team. Ich entschuldige mich bei den Fans für diese Leistung, sie sind das ganze Jahr großartig und haben etwas Besseres verdient. (…)

Die Jungs waren jetzt auch enttäuscht. Aber unsere Taten haben nicht so ausgesehen, als hätten wir gewinnen wollen. Zwei Dinge nerven mich: Einsatz und Teamplay. Beides hat gefehlt in verschiedenen Phasen des Spiels. Es ist unglücklich, dass wir nicht mit einem Sieg ins Wochenende gehen und dann zurückkommen. Die Jungs haben bisher hart gearbeitet, das ist jetzt mal eine Bodenwelle auf der Straße. Du könntest aber am Ende der Saison auf das Spiel zurückschauen und sagen, dass uns das gefehlt hat. Das ist Sport, wir müssen nach vorn schauen und daraus lernen. Das werden wir tun, das war eine gute Lehrstunde für uns.“

Niels Giffey: „Es hat sich schon so angefühlt, dass wir dieses Spiel verloren haben, dass es nicht Bologna gewonnen hat. Aber sie haben es auch gut gemacht, sind Carsen und Andi viel auf den Füßen gestanden. Wenn man die Tabellen anschaut, war das sicher ein Spiel, das wir hätten gewinnen müssen.“  

Andreas Obst: „Wir haben nicht die nötige Energie aufs Feld gebracht. Offensiv haben wir den Ball nicht so gut bewegt und nicht so schnell gespielt, wie wir es sonst gemacht haben. Wir haben zu sehr verkrampft und versucht, mit dem Kopf durch die Wand Eins-gegen-Eins zu spielen. Wir müssen den Ball besser spielen, das hat uns das Genick gebrochen.”

Die nächsten Spiele des FCBB

• Freitag, 24. Januar, 20 Uhr:  23. EuroLeague-Spieltag, Alba Berlin – FCBB

• Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr: 15. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB – Bamberg Baskets (BMW Park) 

• Donnerstag, 30. Januar, 19 Uhr: 24. EuroLeague-Spieltag, Zalgiris Kaunas – FCBB

• Sonntag, 2. Februar, 16.30 Uhr: 16. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB – Alba Berlin (SAP Garden) 

• Donnerstag, 6. Februar, 20.30 Uhr: 26. EuroLeague-Spieltag, FCBB – Asvel Lyon-Villeurbanne (SAP Garden)