Es gab nur wenige Spieler beim FC Bayern, die eine Mannschaft so mitreißen konnten, wie Stefan Effenberg. Der Mittelfeldspieler war der Leader im Team des deutschen Rekordmeisters und wurde nicht umsonst „Cheffe“ genannt. Erstmals wechselte er 1990 von Borussia Mönchengladbach zu den Bayern. Nach zwei titellosen Jahren kehrte Effe den Münchnern den Rücken, um es ab Juni 1998 erneut beim FCB zu versuchen. Diesmal begann für Stefan Effenberg eine große Zeit.
Sein damaliger Trainer bei den Bayern, Ottmar Hitzfeld, wollte ihn unbedingt haben. Und Effenberg zahlte das Vertrauen des Trainers mit überragenden Leistungen zurück. Er wurde drei Mal Deutscher Meister (1999, 2000, 2001) und holte einmal den DFB-Pokal (2000). Seine Krönung bei den Bayern waren der Champions-League-Sieg von 2001 und anschließend der Gewinn des Weltpokals.
Effenberg der Führungsspieler
Insgesamt bestritt Effe 160 Partien für den FC Bayern und erzielte dabei 35 Tore. Neben seiner Bundesligakarriere absolvierte er 35 Länderspiele und war dabei mit 5 Toren erfolgreich. Sein größter Triumph mit der Nationalelf war die Vize-Europameisterschaft 1992 in Schweden.
Ottmar Hitzfeld hob immer besonders die Führungsqualitäten seines Chefs auf dem Platz hervor: „Stefan Effenberg führt die Mannschaft. An ihm orientieren sich viele. Er geht auf seine Mitspieler ein und strahlt viel Selbstvertrauen aus. Wo andere sich verstecken, da zeigt sich Effenberg“, so Hitzfeld.
Lobeshymnen zum Abschied
Am 5. Mai 2002, vor dem letzten Heimspiel in der Saison 2001/2002 gegen den FC Hansa Rostock, wurde Effenberg unter dem tosendem Applaus der 63.000 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion offiziell vom FC Bayern verabschiedet. „Stefan war ein großartiger Spieler in den vier Jahren, in denen er hier war. Es war mit die erfolgreichste Zeit des FC Bayern. Und daran hat er großen Anteil“, würdigte Präsident Franz Beckenbauer den scheidenden Kapitän. Auch Manager Uli Hoeneß war voll des Lobes: „Für den FC Bayern war er eine wichtige Figur in den letzten Jahren. Mit ihm sind viele Erfolge, die wir gemeinsam erzielt haben, ganz eng verbunden. Und ich bin ihm dafür sehr dankbar.“
Und was sagte der Cheffe? „Es waren vier wunderbare Jahre“, resümierte Effenberg eine Zeit, die als Erfolgs-Ära in die Vereins-Geschichte eingegangen ist. „Es hat von A bis Z alles zusammengepasst.“
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