Am Anfang des FC Bayern steht eine Rebellion. Elf junge Männer, angeführt vom späteren ersten FCB-Präsidenten Franz John, hoben am 27. Februar 1900 im Schwabinger Café Gisela den FC Bayern München aus der Taufe. Die Gründung bedeutete die Abspaltung vom Männer-Turn-Verein (MTV), in dem der Fußball als neumodischer, englischer Sport (noch) belächelt wurde.
Um Platzprobleme zu lösen und aus wirtschaftlichen Erwägungen schlossen sich die Bayern am 1. Januar 1906 dem gut situierten Münchener Sport-Club (MSC) an, behielten aber ihre Selbständigkeit. Einzige Bedingung war das Tragen der MSC-Trikots mit roter Hose und weißem Hemd - diese Farben blieben dem FC Bayern bis heute.
Schon 1907, als die Roten ihre neue sportliche Heimat, den Bayern-Platz an der Leopoldstraße bezogen, hatte der Aufschwung eingesetzt. Zur Einweihung des neuen Untergrunds bekam die lokale Konkurrenz vom FC Wacker mit 8:1 zu spüren, wohin der Weg führte: Zunächst mal an einen Spitzenplatz im Münchner Fußball. Von einer richtigen Tribüne aus konnten die Zuschauer diesen Werdegang mit besonderem Komfort beiwohnen. 1910 gipfelte er vorläufig mit dem Titel des Ostkreismeisters.
Schon nach zehn Jahren der erste Nationalspieler
Ungeschlagen und in kurzen Hosen, wenngleich deshalb von manchen belächelt, verteidigten die Bayern diesen Titel auch im Jahr darauf. Da hatte der Verein sogar schon einen echten Nationalspieler in seinen Reihen. Der hieß Max Gaberl Gablonsky und hatte am 16. Mai 1910 vor dem 0:3 gegen Belgien zum ersten Mal im deutschen Trikot das Feld betreten - und auch kurz darauf als erster Bayern-Spieler einen Treffer für die deutsche Nationalmannschaft erzielt.
Von jetzt an ging es immer schneller. 1920 hatte der FC Bayern 700 Mitglieder und war damit das, was er noch heute ist: der größte Fußballverein Münchens. 1926 gewann dieser die Süddeutsche Meisterschaft, 1932 war dann zum ersten Mal der nationale Titel fällig: Etliche Fans pilgerten per Fahrrad zum Endspiel nach Nürnberg, das die Bayern 2:0 gegen Eintracht Frankfurt gewannen. Die Fakten: Torschützen waren Rohr und Krumm, die Stars hießen Heidkamp und Haringer, Trainer sowie Masseur, Organisator und Geschäftsführer in einem war der Österreicher Richard Dombi (genannt Little Dombi).
Themen dieses Artikels