
Diese Geschichte lebt von dem einen oder anderen Rückschlag, den Josip Stanišić einstecken musste. Doch er ging immer wieder seinen Weg, denn: Diese Geschichte handelt auch vom stetigen Fleiß, den der gebürtige Münchner an den Tag legt. Nun ist er an einem vorläufigen Höhepunkt angekommen: seiner Vertragsverlängerung beim FC Bayern bis 2029. Mit Stanišić in die Zukunft. Doch davor werfen wir noch einen Blick zurück auf den spannenden Weg des kroatischen EM-Teilnehmers.

Es war nicht der Tag von Josip Stanišić. Am Montagabend, 26. April 2021, empfingen die FC Bayern Amateure vor einer kleinen Kulisse im Grünwalder Stadion den 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga. Die Profis des Rekordmeisters waren schon zwei Tage zuvor in Mainz in der Bundesliga im Einsatz. Ohne Stanišić, dem stattdessen als Innenverteidiger der FCB-Reserve drei Fehler unterliefen. Endstand: 0:4.
Der Wendepunkt
Sein damaliger Trainer, der ehemalige Weltklasse-Innenverteidiger Martín Demichelis, äußerte im Anschluss Zweifel an seinem Schützling, der zwei Wochen zuvor noch sein Profi-Debüt in der Bundesliga gegen Union Berlin (1:1) gefeiert hatte. Kann sich Stanišić langfristig auf diesem Niveau etablieren, kann er sich aus dem Formtief kämpfen und mit derartigen Rückschlägen umgehen? Ja, er kann! „Ich weiß nicht, was er im Urlaub gemacht hat. Aber er kam zurück und war unser fittester, professionellster und bester Spieler in jedem Training“, erinnerte sich ein stolzer Demichelis an die folgende Saisonvorbereitung zurück. Ein Wendepunkt. Ab Sommer 2021 startete der variable Defensivspieler Stanišić durch.

Über Umwege zum FC Bayern
Der Werdegang des höflichen und smarten Menschen Stanišić war bereits zuvor eine Blaupause für den steinigen Weg eines jungen Fußballers Richtung Profigeschäft. Das Wort „blau“ kam dabei allerdings nur zeitweise, bei einem Intermezzo beim Lokalrivalen 1860 München (bis 2015), in seiner Vita vor, Stanišić begann das Fußballspielen einst als Siebenjähriger beim FC Perlach in der bayerischen Landeshauptstadt.
„Es gab ein paar Mal die Überlegung, dass ich zum FC Bayern gehe. Zunächst bin ich aber beim TSV 1860 geblieben, weil ich mir dort mehr Chancen ausgerechnet hatte, mich durchzusetzen“, sagte Stani, wie er von Teamkollegen genannt wird, im Interview mit fcbayern.com im Juli 2023. „In der U15 war ich dann körperlich etwas zurück, und als klar war, dass ich nicht bei 1860 bleiben werde, bin ich zu Fürstenfeldbruck gegangen, weil mein bester Kumpel dort gespielt hat.“ Auf den ersten Blick ein Schritt zurück, der sich jedoch noch auszahlen sollte.
