Fünf Siege aus den ersten sieben Spielen und noch immer ohne Niederlage: Der Saisonstart in der Regionalliga Bayern hätte für Holger Seitz und die FC Bayern Amateure kaum besser laufen können. In der aktuellen Länderspielpause sprach der Cheftrainer der Reserve des deutschen Rekordmeisters mit fcbayern.com über den starken Auftakt seiner Mannschaft, die Zusammenarbeit mit Vincent Kompany sowie das bevorstehende Heimspiel gegen Aubstadt.
Das Interview mit Holger Seitz
Servus Holger. Mit 17 Zählern nach sieben Spieltagen hattet ihr einen durchaus gelungenen Start in die neue Spielzeit. Wie zufrieden bist Du bisher mit der Leistung Deiner Mannschaft?
Seitz: „Wir können mit dem Auftakt zufrieden sein. Wir haben uns seit dem Beginn der Saison in Burghausen kontinuierlich weiterentwickelt, haben komplizierte Spielsituationen gemeistert und die DNA des FC Bayern in nahezu jeder Partie auf den Platz gebracht. Somit stimmt die Richtung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Unsere Spieler hatten im Zuge der ersten sieben Partien schon einige Gradmesser mit dabei, sei es Burghausen oder auch Würzburg. Wir haben aber gesehen, dass unsere Mannschaft schnell zueinander gefunden und von Beginn an gut performt hat.“
„Der Wille, sich täglich weiterzuentwickeln, ist bei jedem spürbar“
Du bist bereits seit 2015 im Verein und hast mittlerweile schon einige Nachwuchsmannschaften des FC Bayern trainiert. Was zeichnet deine Truppe in diesem Jahr aus?
„Die Mannschaft ist unheimlich motiviert, zielorientiert und versprüht sehr große Lust, so Fußball zu spielen, wie wir uns das als Trainerteam vorstellen. Der Wille, sich täglich weiterzuentwickeln, ist bei jedem spürbar. Deswegen macht es auch uns als Trainerteam und allen anderen um die Mannschaft herum aktuell viel Spaß, die Jungs zu fordern und fördern.“
In den vergangenen Tagen habt Ihr des Öfteren mit der ersten Mannschaft trainiert. Wie wertvoll sind diese Erfahrungen für deine Jungs, wenn sie mit Spielern wie Manuel Neuer, Leon Goretzka, Kingsley Coman oder Eric Dier trainieren dürfen?
„Die Mannschaft ist in erster Linie unheimlich dankbar, dass sie diese Möglichkeit erhält. Für uns als Team ist das ein riesiges Privileg. In diesem Kontext muss man den Profis ein großes Kompliment machen, da sie im Training total offen auf die jungen Spieler zugehen und ihnen ihr Wissen situativ weitergeben.“
Wie kann man sich das genau vorstellen?
„Da gibt es sehr viele Beispiele. Eric kam vergangene Woche häufig in den Trinkpausen auf den ein oder anderen zu, um mit ihm über sein Coachingverhalten auf dem Platz zu sprechen. Leon spricht viel mit den Jungs, Kingsley zeigt den ihnen in den Einheiten, mit welcher Geschwindigkeit und Schärfe Pässe gespielt werden müssen. Für uns sind das unheimlich gute Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere weil unsere Profis und das Trainerteam um Vincent Kompany aktiv mit unseren Jungs arbeiten. Das ist unbezahlbar! Auch für mich als Trainer sind diese Erfahrungen sehr wertvoll. Die Trainingseinheiten in den Länderspielpausen sind daher für alle eine absolute Win-Win-Situation.“
Du hast gerade schon das Trainerteam um Vincent Kompany angesprochen. Steht ihr regelmäßig im Austausch?
„Ja, nahezu täglich mit René Marić und in regelmäßigen Abständen auch mit Vincent. Er war von Beginn an sehr interessiert, was die Nachwuchsarbeit im Verein und die Amateure betrifft. Er hat sich gleich zu Beginn seines Amtsantritts bei der Mannschaft vorgestellt. Vincent ist stets sehr gut informiert, was unsere Spieler angeht und setzt sich intensiv mit den Entwicklungen der Talente auseinander. Das entspricht unserer gemeinsamen Zielsetzung, unsere Talente stetig zu fördern und in den Profikader zu führen.“
Viele deiner Spieler waren auf der Audi Summer Tour dabei, sind regelmäßig Teil des Profi-Trainings und haben in den vergangenen Wochen auch bei Testspielen in der Vorbereitung mitgewirkt. Wie stolz macht es dich, die aktuelle Entwicklung mitzuverfolgen?
„Wir wollen Bundesligaspieler entwickeln und hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist sicherlich die Audi Summer Tour. In erster Linie ist ein Einsatz von Campus-Spielern in der Bundesliga die größtmögliche Motivation für alle im gesamten Trainerteam oder auch am Campus. Wenn Jugendspieler in der ersten Mannschaft mittrainieren und eingesetzt werden oder auch Spieler wie Frans Krätzig in der Bundesliga aufspielen, ist das bei uns am Montagmorgen natürlich ein Thema, worüber wir uns sehr freuen. Gleiches gilt für Josip Stanišić, Aleks Pavlović, der am Wochenende sein erstes Tor für die Nationalmannschaft erzielt hat, Paul Wanner in Heidenheim oder auch Adam Aznou, der am Montagabend sein Länderspieldebüt gefeiert hat. Auch ein Joshua Zirkzee hat uns gutgetan. Insgesamt muss man feststellen, dass die Nachwuchsarbeit Früchte trägt. Gleichzeitig wächst bei uns dadurch die Motivation, auch in Zukunft möglichst viele Spieler für unseren Cheftrainer der Profis interessant zu machen.“
Blicken wir auf Freitagabend: Was erwartet euch mit Aubstadt für eine Aufgabe?
„Ich rechne mit einer sehr tiefstehenden Mannschaft aus Aubstadt. Es wird definitiv nicht einfach werden, die nötigen Lücken in ihrer Hintermannschaft zu finden. Wir müssen daher schauen, dass wir von der ersten Sekunde an hellwach sind und ihr Tor kontinuierlich attackieren. Wir wollen wie in den vorherigen Spielen auch von Beginn an offensiv aufspielen und Torgefahr erzeugen. Gleichzeitig müssen wir im Zuge von Ballverlusten aufmerksam sein, um Aubstadt keine Konterchancen zu gewähren. Es wird mit Sicherheit eine spannende Aufgabe, denn sie verfügen über einige gute Spieler in ihren Reihen.“
„Wir wollen wie in den vorherigen Spielen auch von Beginn an offensiv aufspielen und Torgefahr erzeugen. Gleichzeitig müssen wir im Zuge von Ballverlusten aufmerksam sein, um Aubstadt keine Konterchancen zu gewähren.”
Holger Seitz über das bevorstehende Duell gegen den TSV Aubstadt
Was braucht es, damit es in den kommenden Wochen genauso weitergeht?
„Die Mannschaft muss weiterhin so couragiert und motiviert auftreten, wie sie es in den ersten Spielen getan hat. Wir haben es beim Heimspiel gegen Ansbach recht gut gesehen, wie kompliziert sich eine Partie entwickeln kann, wenn man auch nur ein wenig nachlässt. Das können und wollen wir uns in Zukunft nicht mehr erlauben.“
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